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BulTreeBank
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SFB 441, A5
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MiLCA,
A4
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Am SfS sind seit nunmehr über zehn Jahren ohne Unterbrechung
Forschungsprojekte zur HPSG beheimatet gewesen. Gegenwärtig gibt es
neben kleineren Vorhaben drei längerfristige Projekte mit
voneinander weitgehend unabhängigen Zielsetzungen, sowie ein Projekt,
das sich in der Aufbauphase befindet.
BulTreeBank ist ein Kollaborationsprojekt der Forschergruppe um
Kiril Simov an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften in Sofia
und der Abteilung Computerlinguistik am SfS. Ziel von BulTreeBank ist
es, eine große Baumbank von HPSG-artig annotierten bulgarischen Sätzen
zu erstellen, welche der Entwicklung weiterer bulgarischer Korpora
dienen soll. Im Rahmen des Projektes sollen zwei Grammatiken erstellt
werden: eine HPSG-Grammatik des Bulgarischen und eine Grammatik, die
für partielles Parsing geeignet ist. Des weiteren entwickelt
BulTreeBank XML-basierte Software zur Arbeit mit Baumbanken. Zwischen
dem SfS und der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften findet ein
regelmäßiger und reger Austausch von Wissenschaftlern statt.
Das Projekt
Grammatikformalismen und Parsing ist im Rahmen
des bundesweiten Konsortiums Medienintensive Lehrmodule in der
Computerlinguistik-Ausbildung, kurz MiLCA genannt, angesiedelt,
welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter dem Dach
des Förderprogramms "Neue Medien in der Bildung" gefördert wird. Aus
dieser Herkunft erklärt sich auch der geläufige Kurzname des Projektes,
MiLCA, (Teilprojekt) A4. Das MiLCA-Projekt A4 hat sich zum
Ziel gesetzt, einen webbasierten Kurs zur HPSG zu entwerfen, der den
Zusammenhang zwischen linguistischer Theoriebildung, mathematischen
Grundlagen merkmalsbasierter Grammatiken und constraintbasiertem
Parsing vermittelt. Entwickelt wird dieser Kurs an drei Standorten:
Neben dem Seminar für Sprachwissenschaft sind daran Detmar Meurers an
der Ohio State University in Columbus (USA) und Gerald Penn an der
University of Toronto (Kanada) beteiligt.
Das Projekt A5 im Tübinger Sonderforschungsbereich 441 widmet sich
dem Thema sogenannter Distributionsidiosynkrasien unter den Aspekten
ihrer korpuslinguistischen Erfassung und grammatiktheoretischen
Bedeutung. Vereinfacht gesagt geht es darum, sprachliche Zeichen mit
gewissen Auftretensbeschränkungen unter anderem durch die Arbeit mit
Korpora zu identifizieren und zu charakterisieren. Die besonderen
Eigenschaften solcher Zeichen sollen insbesondere deshalb näher
untersucht werden, da sie im Rahmen von universell angelegten und
formal ausgerichteten Grammatiktheorien traditionell eher
vernachlässigt wurden, aber unerlässlicher Bestandteil eines
realistischen Gesamtbildes von Sprache sind. Aufgrund der im
Projekt gewonnenen empirischen
Resultate sollen Grammtiktheorien hinsichtlich ihrer Eignung zur
Beschreibung von Distributionsidiosynkrasien untersucht und eine
Integration einer entsprechenden Theorie in die HPSG vorgenommen
werden. Hierbei werden wichtige Impulse für die Architektur von
HPSG-Grammatiken und auch für deren computationelle Umsetzung
erwartet.
Seit Juli 2002 fördert der Strukturfond der Universität Tübingen für
ein Jahr ein Projektvorhaben, an dem Frank Richter und Manfred Sailer
in Tübingen und Gerald Penn an der University of Toronto beteiligt
sind. Dabei geht es um die Spezifikation und effiziente
Implementierung einer für empirisch und theoretisch interessante
Fragestellungen geeigneten semantischen Repräsentationssprache in
constraintbasierten Grammatikformalismen. Langfristiges Ziel dieses
Projektes ist es, eine ausdrucksstarke semantische Theorie durch
geeignete Programmiertechniken syntaktisch in die
TRALE-Implementierungsplattform für HPSG-Grammatiken zu integrieren.
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